Der Vorsitzende der CDU Neuenstadt, Markus Schuster, begrüßte die zahlreichen Anwesenden, darunter auch viele Mitglieder der Jungen Union aus dem Heilbronner Land und Vertreter befreundeter Orts- und Stadtverbände. Die CDU, so Schuster, spüre Rückenwind nach den Wahlen im Saarland und Schleswig-Holstein, der Schulz-Effekt sei völlig verpufft. Nun gelte es, die gute Stimmung zu nutzen.
Manuel Hagel MdL war zu Gast in Neuenstadt In die gleiche Kerbe schlug der Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg, Manuel Hagel. „Geradlinigkeit und klare Kante kommen an“, so Hagel in seinem ersten Statement. Trotz der schweren Niederlage 2016 habe die CDU Verantwortungsgefühl für das Land übernommen und die grün-rote Regierung abgelöst. In seinen Ausführungen bekräftigte Hagel die Grundüberzeugungen der CDU Baden-Württemberg als liberale, konservative, und christliche Partei. Zugleich grenzte er sie klar von den Mitbewerbern und auch deutlich von der AfD ab, mit der er eine Zusammenarbeit kategorisch ausschloss. Die CDU sei als liberale Partei tolerant und dem einzelnen Menschen zugewandt, aber nicht beliebig. Wer zu liberal sei, so Hagel, werde schnell autoritär, weil er Maß und Mitte nicht kennt und die Orientierung verliere. Gerade Orientierungslosigkeit warf Hagel den Sozialdemokraten im Bereich der Bildung vor. Die Bauchlandung der SPD in diesem Bereich zeige deutlich, dass Leistungsbewusstsein zurück in den Fokus müsse. „Anstrengung ist positiv und keine Körperverletzung!“, resümierte Hagel. Chancengleichheit am Start, aber nicht Ergebnisgleichheit am Ziel, dies sei das Erfolgsrezept. Unterschiedlichkeit, so Hagel weiter, sei ein Schatz, der Mensch beginne nicht erst am Abitur. Das Ziel der Bildung sei die Entwicklung einer selbstbewussten Persönlichkeit, nicht Gleichschritt im Einheitsbrei. Hagel betonte die große Wertschätzung der CDU für die duale Ausbildung und unterstrich die Aufstiegschancen der Menschen durch berufliche Gymnasien und starke Realschulen, deren Ungleichbehandlung beendet worden sei.
Die CDU als christliche Partei sei am christlichen Menschenbild, der Staatsgrundlage der BRD, orientiert. Die CDU sage „Ja“ zu jungen Familien, „Ja“ zur Kindeserziehung durch die Eltern daheim, weil der Staat es nicht besser kann, aber auch „Ja“ zum Kita-Ausbau. Zugleich sage die CDU aber auch „Nein“ zur Ehe für alle, die man nur als Verbindung von Mann und Frau verstehen könne. Ebenso fordere die CDU ein entschiedenes „Ja“ zu den Symbolen unseres freiheitlich-demokratischen Staates, seinen Werten und seinem Menschenbild.
Die CDU als konservative Partei, so Hagel, verwahre sich gegen die Vorhaltungen der politischen Gegner, sie sei verstaubt. Die CDU sei die Partei der Nachhaltigkeit, die Gutes bewahren, aber Schlechtes verändern wolle. Dies grenze sie klar von den Linken ab, die alles verändern wollten, aber ebenso auch von der AfD, die reaktionär in die „Idylle“ der 50er Jahre zurück wolle. Hagel erteilte dieser eine klare Absage, zumal diese sich durch menschenverachtende Aussagen hinsichtlich der Behandlung von Flüchtlingen und Asylbewerbern selbst untragbar gemacht habe.
Zuletzt nahm Hagel zur aktuellen Leitkulturdebatte Stellung, die richtig und notwendig sei. Ein unzweideutiges Bekenntnis zu diesem Land müsse verlangt werden dürfen. Wer dies nicht könne, müsse gehen! Gerade eine Debattenkultur sei dringend nötig. Die Probleme des Landes würden durchaus gelöst, aber die Wirkungen für die Menschen und auf deren Wahrnehmung müssten noch mehr bedacht werden.
Der Kandidat der CDU Heilbronn für die Bundestagswahl, Alexander Throm, unterstrich in seinen Ausführungen die Bedeutung der Bundestagswahl als entscheidende Richtungswahl. Rot-rot-grün sei eine reale Gefahr und Gefahr für das Land. Dabei verwies er auf den Koalitionsvertrag des Landes Berlin, der unter anderem die Abschaffung der Abschiebehaft fordere. SPD und Grüne blockierten, so Throm weiter, weitergehende, richtige und notwendige Maßnahmen. Die CDU habe gelernt und gehandelt. Gegen den Willen der Linken habe man das schärfste Asylrecht jemals, dazu erneute Grenzkontrollen, die Stärkung der Frontex und einen Ausbau der Rückführungen abgelehnter Asylbewerber durchgesetzt.
Der Vorsitzende der JU Neuenstadt-Kocher-Jagst, Andreas Hackel, resümierte die Veranstaltung und rief die Anwesenden zu einem engagierten Wahlkampf für die CDU und Alexander Throm auf.
Zu Beginn gedachte die CDU Neuenstadt ihrem erst kürzlich verstorbenen Stellvertretenden Vorsitzenden, Hermann Belz aus Stein am Kocher, der sich mit seiner jahrzehntelangen Tätigkeit für die Partei sehr verdient gemacht hat. Die CDU Neuenstadt wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Der Abend klang in engagierter Debatte in einer geselligen Runde aus.